Dackellähme
= die Folge eines oder auch mehreren Bandscheibenvorfalles. Bandscheibenvorfälle sind nicht nur ein Dackelproblem, können grundsätzlich bei jeder anderen kurzbeinigen Rasse mit langem Rücken auftreten.
Die Bandscheiben liegen zwischen den knöchernen Wirbel. Sie sind fest-elastisch und dienen zum einen als Stoßdämpfer und zum anderen verleihen sie der Wirbelsäule eine, wenn auch beschränkte Beweglichkeit. Im Laufe des Älterwerdens verliert die Bandscheibe an Elastizität.
Sobald die Bandscheibe des Rückenmarks, die empfindliche „Nervenautobahn“ des Körpers, einengt oder quetscht, besteht ein Bandscheibenvorfall.
Symptome:
Er bewegt sich nur ungern, seine Muskeln sind verspannt; er reagiert überempfindlich auf Berührungen im Rücken- oder Halsbereich; er hat einen gekrümmten Rücken oder steifen Hals und geht „staksig“ oder „übertrieben“.
In schweren Fällen kann der Hund nicht mehr alleine stehen und es kommt zu Lähmungen bis hin zur schlaffen Lähmung der Hinterbeine (Querschnittslähmung). Letzteres muss operiert werden! Bei einem akuten Bandscheibenvorfall muss meist recht schnell chirurgisch eingegriffen werden. Nach einer Bandscheibenoperation schließt sich häufig eine lange Erholungs- und Regenerationsphase an.
Vorbeugung:
- freies Laufen/Rennen auf ebener Fläche, damit die Rückenmuskulatur gestärkt wird und die einzelnen Wirbel im Rückenmuskel gut eingebettet sind,
- Schwimmen - ist die ideale Entlastung der Wirbelsäule,
- kein Auf- und Abspringen von Sofa, Stühle etc. der Hund soll lernen, dass er auf dem Sofa nur dann erwünscht ist, wenn seine Decke dort liegt und er hochgehoben und auch wieder abgesetzt wird,
keine Treppen laufen, weder runter (das gesamte Gewicht verlagert sich auf den Vorderbeine) noch hoch laufen; auch hier sollte der Hund lernen, vor Hindernissen stehen zu bleiben, zu warten bis man ihn hochnimmt,
Übergewicht vermeiden,
Diagnose:
Wird anhand der Symptome und von Röntgenaufnahmen gestellt. In schwerwiegenden Fällen auch durch CT (Computertomografie).
Behandlung:
In milden Fällen wird es zunächst mit einer konservativen Behandlung versucht (entzündungshemmende, schmerzlindernde Medikamente – allerdings in niedriger Dosierung, der Hund soll nicht völlig schmerzfrei sein). Magnetfeldtherapie ist ebenfalls ein Mittel der 1. Wahl.
Strikte Käfigruhe von 5 Tagen bis zu 3 Wochen sind ein muss. Danach muss der Hund weitere 2 bis 8 Wochen an der Leine gehen.
Treppensteigen, Springen, wilde Spiele und lange Spaziergänge sind verboten.
Physiotherapeutische Übungen verhindern in dieser Zeit, dass es zu einem Muskelschwund kommt.
Unterwassermassagen und Sprudelbäder, Unterwasserlaufband beschleunigen die Heilung. Auch Schwimmen entlastet den Rücken und stärkt die Muskulatur.
Hunde mit Übergewicht werden außerdem auf Diät gesetzt – denn jedes überflüssige Gramm belastet den Rücken.
Ein Hund, der bereits einmal einen Bandscheibenvorfall hatte, ist besonders gefährdet einen zweiten zu erleiden – wenn Sie die ersten Symptome bemerken, wenden Sie sich sofort an ihrem Haustierarzt.
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